Marktanalyse

Seven.One Media beobachtet die Entwicklung der Gesamtwirtschaft sowie der wichtigsten werbungtreibenden Branchen in Deutschland. Anhand von Markt-, Verbraucher- und Werbemarktdaten werden die relevantesten Märkte und ihre Trends analysiert.

Seven.One Industry Insights 

Einblicke in die Wirtschafts- & Werbemarktlage, November 2022 

Ein turbulentes Jahr neigt sich dem Ende zu. Aufgrund der vielen Belastungen (Russland-Ukraine-Krieg, Lieferketten, globale Konjunkturflaute, Inflation) flachte die deutsche Wachstumskurve nach starkem Jahresbeginn deutlich ab. Im Winterhalbjahr 2022/23 rechnen die Ökonomen mit einer Rezession.

Auch die wichtigste Wachstumsstütze, der private Konsum, kommt durch die Rekord-Teuerung und die entsprechenden Kaufkraftverluste zunehmend unter Druck, trotz des robusten Arbeitsmarktes und hoher Sparguthaben aus der Corona-Zeit. Angesichts zweistelliger Inflationsraten überlegen die Verbraucher immer stärker, wofür sie ihr Geld ausgeben – wenn überhaupt.

Für das Werbegeschäft ergeben sich daraus viele Fragen: Wie reagieren Werbungtreibende auf die aktuelle Lage, wo halten sie sich zurück, wo investieren sie? Welche Wachstumspotenziale gibt es noch?

Die aktuelle Ausgabe der „Industry Insights“ hilft durch die Zusammenstellung von Wirtschafts- und Werbemarktdaten sowie Branchen-Insights diese Fragen zu beantworten.

Seven.One Industry Insights II 2022 als PDF zum Download 

German Macro Trends 

Konjunktur im Oktober/November 2022

Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie und des Russland-Ukraine-Krieges haben Deutschland weiter fest im Griff. Seit September prognostizieren die Ökonomen den baldigen Beginn einer Rezession. Etliche Institute und auch die Gemeinschaftsdiagnose hatten bereits im dritten Vierteljahr mit einem Rückgang der realen Wirtschaftsleistung gerechnet.

Es kam aber anders. Das Bruttoinlandsprodukt schrumpfte nicht, sondern wuchs. Mit real plus 0,4 Prozent im Vergleich zum Vorquartal sogar recht deutlich. Und getragen wurden das Wachstum in erster Linie von den inflationsgeplagten privaten Verbrauchern, die trotz Krise fleißig reisten und Restaurants besuchten.

Alle relevanten Stimmungsindikatoren – von Unternehmen, Konsumenten, Finanzmarktexperten oder Einkaufsmanagern – zeigen sich momentan stabilisiert oder spürbar verbessert. Dies alles ist weit entfernt von einer Euphorie. Im Winter wird es aller Voraussicht nach dennoch zu einer deutlichen Abschwächung bzw. Rezession kommen, aber sie könnte milder ausfallen als noch vor Kurzem erwartet.

Weitere Indikatoren und Prognosen in den aktuellen German Macro Trends:

German Macro Trends October, November 2022

Brutto-Werbemarkt

Entwicklung der Werbeinvestitionen YTD inkl. Oktober 2022

Der Brutto-Werbemarkt im Jahr 2022 ist stark geprägt durch die Basiseffekte aus dem Vorjahr, als sich Änderungen bei den Corona-Schutzmaßnahmen nahezu unmittelbar auf die Werbeausgaben der Unternehmen auswirkten. Während das erste Quartal 2022 noch gegen ein schwaches Vorjahresquartal antritt und damit im Plus liegt, kippt die Entwicklung im zweiten Quartal. Der Werbemarkt 2021 verbuchte in den Monaten März bis Dezember zweistellige Zuwächse, gegen die der Markt dieses Jahr antreten muss.

Eine Reihe weiterer Faktoren beschäftigen den Werbemarkt zusätzlich: Unsicherheiten aufgrund des Ukrainekriegs, eingetrübte wirtschaftliche Aussichten und hohe Inflation, länger anhaltende Branchenthemen wie Produktionsengpässe und Lieferkettenprobleme, sowie hohe Rohstoff- und Energiepreise.

Aufgrund der genannten Basiseffekte sowie den aktuellen Herausforderungen verwundert es nicht, dass der Werbemarkt im Zeitraum Januar bis Oktober 2022 im Minus (-3%) liegt. 

Bemerkenswert ist allerdings, dass Branchen, die während Corona besonders schwierige Bedingungen vorfanden, wie z.B. Touristik, Gastronomie oder Textilien & Bekleidung, diese aktuell ausgleichen und zu den positiven Treibern des Werbemarktes gehören.

Brutto-Werbemarkt YTD bis Oktober 2022 als PDF zum Download: